Der Bahnbetriebsgesellschaft Borsigwalde GmbH (BBG) gehörten wesentliche Gleisabschnitte auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Waggon Union Berlin GmbH (früher Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik bzw. Berlin-Karlsruher Industriewerke AG).




Der rechts gelegene Gleisrest war das Stammgleis der BBG, welches vom Bahnhof Tegel über die Holzhauser Straße (der Bahnübergang wurde im September 2018 demontiert - siehe dazu www.igebir.de) zu den Industriebetrieben in Borsigwalde führte. Links ist das S-Bahngleis mit der für Berlin typischen Stromschiene zu erkennen. An dieser Stelle stand auch früher das Wärterstellwerk Tsb, welches damals durch die BBG genutzt werden durfte, um deren Doppelkreuzungsweiche in diesem Gleisabschnitt zu bedienen.

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Eine weitere Besonderheit der Gesellschaft war der Übergabe- und Rangierbahnhof der Firma Otto Jachmann AG, später Hartung-Jachmann AG, dessen Gleise sich zwischen der heutigen Ernststraße und dem Borsigwalder Weg erstreckten. Die Reichsbahn transportierte bis zu diesem Bahnhof die Waggons für die vielen Nebenanschliesser der BBG. Auf dem Gleisplan von Mai 1926 ist die Größe des Bahnhofs zu erkennen:


Im Jahr 1941 geriet dieser Bahnhof in einen besonderen Focus durch die Besetzung von Soldaten des Luftgaukommandos III Berlin für die Stationierung eines Eisenbahnflakzuges:


Von dem Übergabebahnhof gibt es heute keine Reste mehr. Das Gelände wird durch die Kleingartenkolonie "Frühauf" genutzt und liegt hinter dem Firmengelände Holzhauser Straße 139. 

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Weitere Gleisreste der BBG sind heute noch in der Straßendecke der "Miraustraße" und der "Innungsstraße" im Ortsteil Borsigwalde zu finden. Leider sind nur noch die Bahnübergänge vorhanden. Die Gleise davor und dahinter wurden vor Jahren demontiert. Lediglich auf dem Gelände der ehemaligen Waggon Union Berlin GmbH finden sich neben dem RIB-Gleis noch weitere Schienenreste.

Die Lage der beiden Bahnübergänge kann man recht anschaulich auf einem Gleisplan der BBG aus dem Jahr 1926 erkennen:

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Die Firma "Altmärkische Kettenwerke GmbH (kurz Alkett)" war in den 1930er und 1940er Jahren ein wesentlicher Anschliesser der BBG. Sie hatte ihre Produktionshallen an der heutigen Holzhauser Straße. Die Anschlussgleise der Firma führten direkt bis in die Fabrikhallen. Als Rüstungsbetrieb war "Alkett" ein beliebtes Ziel der alliierten Bomberverbände. Das nachfolgende Bild zeigt eine Produktionshalle in Berlin-Borsigwalde mit einem Gleis nach einem Bombenangriff im Jahr 1944:



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Gleisrest der ehemaligen Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik vor dem heutigen Landesarchiv.

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Neben dem Gleisrest ist auch noch deutlich die Lage einer ehemaligen Drehscheibe zu erkennen.